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Ein Jahr nach dem Hochwasser ist die Hilfe noch lange nicht beendet

Die Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrein-Westfalen vor einem Jahr brachte Leid, Zerstörung und nahm vielen Menschen ihr zu Hause. Ein Jahr danach betreut der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in sieben Unterkünften im Ahrtal über 300 Menschen, steht an seinem Stützpunkt in Heimersheim für Beratung und Vermittlung als fester Ansprechpartner zur Verfügung und richtet sein Angebot im Hochwassergebiet – im Ahrtal und in Trier – stets aktuell auf die Bedarfe der Menschen aus. Denn die Zeit der Hilfe ist noch lange nicht vorbei.

Foto: ASB RP/ Alexander Sell

Einrichtung und Betreuung von Notunterkünften

Das Gemeinschaftswohnen mitten in Dernau mit 15 Seniorinnen und Senioren war die erste Unterkunft, welche vom ASB errichtet wurde. In Paar- und Single-Einheiten stehen betroffenen Menschen ein Schlaf- und Wohnbereich sowie ein Sanitär- und Kochbereich zur Verfügung. Zusätzlich gibt es einen großen Gemeinschaftsraum, für gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten sowie eine Waschküche mit Waschmaschinen zur freien Nutzung. Der Gemeinschaftsraum bietet auch den Bürgerinnen und Bürgern aus Dernau eine Gelegenheit in Ruhe zusammenzukommen.
Nach der Errichtung und Einrichtung übernahm der ASB fast zeitgleich ebenso auch für die Unterkunft in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 48 Wohneinheiten für Paare und Singles, die Betreuung und den Hausmeister-Service.
Seitdem ist die Betreuung weiterer Unterkünfte für Familien und Menschen mit Beeinträchtigungen an fünf weiteren Standorten hinzugekommen. Insgesamt werden derzeit rund 300 Menschen an insgesamt sieben Standorten im Ahrtal vom ASB betreut. „Die Menschen haben – zumindest soweit wie möglich – wieder das Gefühl zu Hause zu sein“, berichtet die Betreuerin der Gemeinschaftsunterkunft in Dernau, Katrin Zetzsche-Josten. „Wichtig ist nun, dass alle ihre Hoffnung und Zuversicht behalten.“

Finanzielle Hilfen und Vermittlung

Am Stützpunkt in Heimersheim vermitteln die ASB Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Betroffenen Soforthilfen, die Auszahlung von Stromkostenpauschalen, psychosoziale Betreuung, Rechtsberatung und Beratung zu Unterbringungsmöglichkeiten. Auch können dort Bedarfe nach Baustoffen und weißer Ware direkt an den ASB gerichtet werden. „Mittlerweile haben wir über 900 Haushalte beliefert“, berichtet der Leiter Hochwasserhilfe Armeen Kolians. „Nach wie vor benötigen die Menschen jedoch schnelle und unbürokratische Hilfe, neuen Wohnraum, eine funktionierende bauliche und soziale Infrastruktur, psychosoziale und psychotherapeutische Hilfen und Resilienz bildende Maßnahmen.“

Angebote nach aktuellen Bedarfen: Wintertreff, Begegnungsstätte und Ferienfreizeit

Direkt vor seinen Büroräumen in Heimersheim betrieb der ASB über die Wintermonate auch einen Wintertreff. Hier wurde täglich ein Mittagstisch angeboten, gleichzeitig waren die Räumlichkeiten auch Treff- und Kommunikationspunkt im Stadtteil. Insgesamt wurden hier über 45.000 Mahlzeiten ausgegeben.

Seit Anfang des Jahres betreut der ASB auch in Trier-Ehrang neben der katholischen Kirche St. Peter eine mit der Unterstützung der Aktion Deutschland Hilft (ADH) in einem Thermozelt errichtete Begegnungsstätte. Diese dient als Ersatz für das stark beschädigte örtliche Bürgerhaus. Hochwasserbetroffene können sich hier ebenfalls Kontakte vermitteln und beraten lassen, Soforthilfen beantragen oder Bedarfe für weiße Ware direkt bei den Ansprechpartnerinnen des ASB vor Ort anmelden.

Als direkt nach der Flut die rheinland-pfälzischen Sommerferien anstanden, organisierte der ASB innerhalb von wenigen Tagen zusammen mit Partnern ein Tagescamp am Laacher See, so dass betroffene Familien sich in den Folgewochen besser auf die Aufräumarbeiten konzentrieren konnten. Für zwei Wochen wurden bis zu 25 Kinder und Jugendliche täglich betreut und mit Hilfe eines Fahrdienstes morgens ins Camp und abends wieder zurück zu ihren Eltern gebracht.
In diesem Jahr bietet der ASB für Familien aus dem Hochwassergebiet eine Freizeit mit Kinderschwimmkursen in Bayern an und unterstützt das Kinderfußball-Camp des Ahrweiler BC durch Betreuung im Rahmenprogramm.

„Es wird noch eine lange Zeit vergehen bis alle Menschen wieder in ihrem eigenen zu Hause leben können und Normalität einkehrt“, meint Armeen Kolians. „Als Hilfsorganisation bleiben wir jedoch in den kommenden Jahren fester Ansprechpartner und Begleiter an der Seite der Menschen im Hochwassergebiet.“